Im Oktober 2014 erhielt mein Sohn Simon nach langwierigen Untersuchungen die Diagnose ADS. Mich persönlich hat dieser Befund nicht erschüttert. Ich weiß, dass mein Kind ein kreativer Bewegungstyp und die Schule einfach nicht der richtige Lernort für ihn ist. Denn einige “ADS Symptome” treten nur in der Schule auf.
Warum stelle ich seine Ernährung um?
Ich habe schon vor Jahren gelesen, dass diverse ADS Symptome oftmals von gluten- und milchhaltigen Lebensmitteln ausgelöst werden können.
Desweiteren kann der regelmäßige Verzehr von Industriezucker bei Kindern zu Hyperaktivität führen und Konzentrations- und Lernschwächen nach sich ziehen.
In dem Sinne habe ich mich entschlossen meinen ältesten Sohn nach einem bestimmten Ernährungskonzept zu ernähren, in dem gluten- und zuckerhaltige Lebensmittel sowie Milchprodukte außen vorgelassen werden. Mein Augenmerk liegt dabei auf frische Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte.
Isst er nur Rohkost?
Es hat sich in dem zurückliegenden Experiment so herauskristallisiert, dass er oft nach dem rawtill4 Prinzip (roh bis 16 Uhr) isst und ich ihm am Abend eine vollwertige Mahlzeit aus gekochtem glutenfreien Getreide wie Hirse, Buchweizen, Basmativollkornreis oder Quinoa und gedämpftem Gemüse anbiete.
Ab und zu gibt es am Abend auch Polenta (aus Maisgrieß) oder Nudeln auf Reis- oder Buchweizenbasis. Allerdings isst er nicht ausschließlich vegan. Alle zwei Wochen gibt es etwas Biowurst bei seinem Papa und ab und zu möchte er ein Hühnerei essen. Eier hatten wir in den ersten drei Wochen des Experiments weggelassen.
Ausnahmen
In der Vorweihnachtszeit wie auch in der Weihnachtszeit habe ich den Ernährungsplan etwas lockerer gestaltet. Simon hat außerhalb unseres Haushaltes auch mal konventionelle Plätzchen oder konventionellen Stollen gegessen hat. Zu Weihnachten gab es vegane Gummibärchen (mit Rohrzucker), andere vegane Süßigkeiten sowie einen Weihnachtsmann aus Milchschokolade (den haben sich die Jungs ausdrücklich gewünscht).
Fortschritte
In der ersten Januarwoche starteten wir das ADS- Ernährungsexperiment erneut. Kurz darauf hatte ich ein Gespräch mit seiner Lehrerin. Sie war zwei Wochen vor den Weihnachtsferien erkrankt und konnte mir zu diesem Zeitpunkt kein Feedback darüber geben, was sich bei Simon im Unterricht eventuell verbessert haben könnte.
Doch nun erzählte sie mir kürzlich mit Begeisterung, dass sie letztes Jahr schon nach kurzer Zeit eine Verbesserung bezüglich der Konzentrationsfähigkeit bemerkt habe. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass Simon etwas ruhiger im Unterricht geworden ist.
Dieses Feedback freut mich natürlich riesig und ich hoffe, dass es meinem Ältesten hilft, sich in der Schule besser zu organisieren.
Auf dem Foto links siehst Du einen Frühstücksteller mit Orangen, Clementinen und einer Kiwi. Rechts auf dem Foto siehst du die Brotdose für die Schule: Leinsamencracker, Pistazien, Alfalfasprossen, Kichererbsensprossen, Tomaten, Möhre und Postilein.
Für Simon ist es diese Ernährungsumstellung definitiv eine große Herausforderung. Er meinte nach dem dreiwöchigen Experiment, dass er Brot sehr vermisst hat und natürlich auch mal etwas Süßes mit seinen Freunden zu essen.
Ich rechne ihm ganz hoch an, dass er bereitwillig, wenn auch manchmal mit einem kleinen Frust, bei diesem Ernährungsexperiment mitzieht. Ich wünsche mir sehr, dass er für den Verzicht mit Zuversicht und Selbstvertrauen belohnt wird. Nämlich dann, wenn er merkt “ich kann es doch allein”.
Wenn mit einer Umstellung der Ernährung (und noch anderen Maßnahmen) wirklich eine längerfristige Verbesserung seiner Konzentrationsschwäche zu erzielen ist, wird es wohl nicht ausbleiben diesen Weg weiterzugehen. Ich halte Euch auf alle Fälle auf dem Laufenden.
Ich will nicht verschweigen, dass es mir sehr gut gefallen würde, wenn mein Sohn, sich vegetarisch oder sogar rohvegan ernähren würde. Jedoch muss er seinen Weg allein finden und gehen. Er wird seine Erfahrungen als eigenständige Persönlichkeit machen und eventuell andere Konsequenzen als ich daraus ziehen und ich werde dies ohne wenn und aber akzeptieren. Vorurteilsfrei und mit bedingungsloser Liebe. ♥
Hier geht es zum ersten und zweiten Teil der “ADS” – Ernährungsumstellungsreihe auf diesem Blog.
Jetzt noch ein Lieblingsrezept von Simon, welches er gern zum Frühstück oder am Nachmittag isst:
Bananen- Mandel- Carobdessert
Zutaten für eine Portion:
- 1 reife Banane
- 2 TL weißes Mandelmus* (oder ein anderes Nussmus)
- 2 TL Erdmandelmehl*
- 2 TL gemahlene Braunhirse
- 2 TL rohes Carobpulver*
- 1 TL Lucuma-, Mesquite-, oder Macapulver (optional)
Zubereitung:
- Die Banane schälen, halbieren und längs teilen und mit der flachen oder runden Seite auf einen Teller legen.
- Das Mandelpüree dünn auf den Bananen verteilen (muss nicht alles bedeckt sein).
- Über zwei der Bananenhälften das Erdmandelmehl streuen, über die zwei anderen das Braunhirsemehl.
- Siebe oder streue das Carobpulver über die Bananenhälften.
- Nach Geschmack noch etwas Lucuma, Mesquite oder Maca (eher nur für Erwachsene! 🙂 siehe unten) darübergeben.
Diese Speise sättigt sehr gut und kann mit verschiedenen Nussmusen, Samen, Kokosraspeln oder klein gehackten Trockenfrüchten wie Gojibeeren oder Maulbeeren dekoriert werden.
Was sind das eigentlich für Pülverchen, die wir für dieses Desserts (und viele andere Speisen) verwenden? Einfach weiterlesen! 🙂
Was ist Lucuma?
Lucuma ist eine subtropische Frucht die vor allem in Peru wächst. Diese süß schmeckende und sehr beliebte Frucht ist sehr nährstoffreich und in ihrem Anbaugebiet auch aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Wirkung sehr beliebt.
Hier in Europa kann man leider keine frischen Lucumafrüchte finden. Allerdings gibt es einige größere Bioläden oder auch diverse Onlineshops, die Lucuma in nährstoffhaltiger Pulverform anbieten.
Das Pulver schmeckt fruchtig, süß und nach einer Mischung aus Mango, Vanille und mehr.
Es kann auch sehr gut als Süßungsalternative verwendet werden.
Wir verwenden Lucuma für Smoothies, Shakes, Desserts, Eis, Schokolade oder Puddings. Natürlich bereiten wir alles in der veganen rohköstlichen Variante zu! :-)
Hier findest Du eine gute Bezugsquelle* für Lucuma.
Was ist Mesquite?
Die reifen Schoten des Mesquite oder Süßhülsenbaum werden getrocknet und schonend zu Pulver zermahlen.
Mesquitepulver wird schon seit Jahrhunderten von den Indianern in Nord- und Südamerika als traditionelles Nahrungsmittel verwendet.
Das nährstoffreiche Pulver schmeckt süß, karamellig, nussig und einfach köstlich!
Außerdem harmoniert es sehr gut mit Kakao und Maca. Bei uns kommt Mesquitepulver für die Zubereitung von rohvegane Desserts, Schokolade und Eis zum Einsatz.
Hier findest Du eine gute Bezugsquelle* für Mesquite (Peruanischer Carob).
Was ist Maca?
Die Macaknolle wird auch peruanischer Ginseng genannt und seit über 2000 Jahren in ihrem Anbaugebiet für Ernährungs- und Heilzwecke verwendet.
Sie enthält Eiweiße und viele Mineralstoffe, Vitamine und Enzyme.
Die Macaknollen werden getrocknet und schonend pulverisiert und können hierzulande als nährstoffreiches Nahrungsergänzungsmittel erworben werden.
Das Pulver schmeckt nussig und hat einen sehr eigenen, für mich sehr angenehmen Geschmack.
Wir verwenden Maca für Schokolade, Nussmilch oder Desserts.
Maca kann die Leistungsfähigkeit steigern, die Widerstandskraft sowie die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. In der Naturheilkunde wird es auch bei Libidomangel oder Potenzproblemen eingesetzt.
Hier findest Du eine gute Bezugsquelle* für Maca.
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Sonnige Grüße
Deine Silke
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Toller Artikel! Vor allem hast du meinen größten Respekt, dass du deinen Sohn selbst entscheiden lässt, wie er sich ernähren möchte.
Weiterhin alles Gute,
Katharina